Atmung und Stressreduktion

Dr. med. Anne Pieper

Wie Atmung und Stress die Regeneration deiner Mitochondrien beeinflusst.

Tag 4: Eine bewusste Atmung wirkt sich regenerierend auf deine Mitochondrien aus. Im Gegensatz dazu führt langfristiger Stress zu einer chronischen Entzündungssituation deiner Zellen (über den oxidativen und nitrosativen Stress).

Atmung und Stress finden so schön zueinander, denn wer tief atmet und sich auf seine Atmung fokussiert, lässt sich nicht stressen und gibt dem parasympathischen (regnerierenden) Nervensystem die Oberhand.

Heute stelle ich dir Atemtechniken vor und baust dir daraus Entspannungsinseln, die deinen Alltag einfach begleiten.

Achtsamkeitspraktiken wie Meditation und tiefe Entspannungstechniken reduzieren Stress und minimieren dadurch zelluläre Entzündungen. Dadurch fallen weniger „Stress-Abbauprodukte“ an (sog. Zellschrott), der von den Mitochondrien unter Bereitstellung von viel Energie verarbeitet werden muss.

Los geht´s mit Tag Nummer 4!

Wir reden über Atmung und Stressreduktion.

Zuerst ein paar Fakten zur Studienlage:

Die wissenschaftliche Gesamtstudienlage lässt uns mittlerweile Aussage treffen wie:

Die äußere Atmung

– lässt erkennen, dass kranke Menschen ein anderes Atemmuster aufweisen als gesunde Menschen

– geschieht viel zu oft über den Mund, als durch die Nase. Das verändert unsere Gesichtsform und macht uns krank

– kann mit Hilfe von der unten genannten Atemtechnik die Regulationsfähigkeit des Vegetativums verbessern, Entzündung reduzieren und den Blutdruck erniedrigen

– ist nicht nur wichtig, um Sauerstoff in den Körper zu bringen, sondern auch, um CO2 (Kolenstoffdioxid) zu generieren und in gewählten Atempausen (Hypoxie), Gewebshormone zu bilden, die dazu führen, dass unsere Mitochondrien besser regenerieren, die Fettverbrennung effizienter stattfindet, wir besser schlafen und 50% schneller Stress abbauen

Wobei wir bereits beim nächsten Thema sind, der Stressreduktion.

Chronischer Stress

– bringt unser gesamtes Hormonsystem außer Kontrolle

– wirkt entzündlich auf Mitochondrien und damit auf das gesamte System

– erschöpft uns und kann zu psychischen Störungen wie Angst-, Panikstörungen oder Depressionen führen

– wird oftmals erst bemerkt, wenn es fast schon zu spät ist

 

Meine Nachricht an dich!

Lass mich dich heute mitnehmen in die Welt von Stress und Atmung und warum gerade letzteres so wunderbar gegen Stress hilft!

Um was es geht

Chronischer Stress ist ein riesiger Energieräuber. Er ist der Dünger für alle chronischen Erkrankungen und das Immunsystem.

Die Mitochondrien sind unsere Energie-Bereitsteller und wenn Stress über längere Zeit so richtig hoch ist, dann geht auch den lebendigsten Mitochondrien die Puste aus. Daher ist es evident, dass wir uns diesem Thema widmen!

In jedem Leben passieren Ereignisse, die uns frustieren, wütend und traurig machen. Das wird immer wieder so sein und das können wir auch nur wenig beeinflussen. Was wir aber beeinflussen können ist die Art und Weise, wie wir darüber denken und urteilen.

Um jedoch diese Möglichkeiten der Reflektion zu kreieren braucht es Werkzeuge und ein Werkzeug möchte ich dir heute vorstellen: die Atmung.

Das schöne ist – du hast sie immer bei dir und kannst damit jederzeit auf sie zurückgreifen.

Let´s breathe together

4-4-8-4 Atmen für jeden und überall

Unser Leben beginnt und endet mit einem Atemzug. Täglich atmen wir etwa 28.000 Mal – das sind genügend Option, um damit arbeiten zu können.

Meist nehmen wir den Atem kaum wahr, es passiert ziemlich unbewusst und selbstverständlich.

Wir wollen die erste Atemübung am besten einmal im Liegen ausprobieren. Wenn du sie ein paar Mal gemacht hast, dann kannst du sie in jeglicher Haltung durchführen und darüber hinaus wirst du merken, dass das bewusste Atmen deine Körperhaltung enorm verbessert.

Lege deine Hand auf den Bauch und atme durch die Nase vier Sekunden lang tief ein. Dein Bauch wird groß und dehnt sich aus – in alle Richtungen. Jetzt hälst du den Atem für vier Sekunden an. Langsam lässt du die Luft über den Mund für 8 Sekunden ausströmen und du wirst merken, wie sich deine Handauf dem Bauch wieder senkt. Nun hälst du wieder die Luft an – für 4 Sekunden.

Die letzte Pause ist sehr wichtig. Das ist genau der Punkt, wenn deine Nervensystem Richtung Regeneration und Erholung umschaltet.

Mache diese Atemübung am besten morgens direkt nach dem Aufwachen im Bett und vor dem Einschlafen für 5 Minuten. Es kann gut sein, dass du abends damit einschläfst – mir geht das oft so.

Du wirst merken, dass du mogens vitaler in deinen Tag starten kannst und dein Energielevel länger bestehen bleibt – meist schon nach wenigen Tagen des Praktizierens.

Und noch ein Tipp für deinen Arbeitsalltag:

Ich stelle mich dafür gerne an eine Wand und schließe die Augen. Fersen, Po, Schulter und Hinterkopf lehne ich an. Dann atme ich 3 mal im oben genannten Rhythmus ein und aus – mit Atempausen, öffne wieder die Augen und fühle mich wie neu. Es fühlt sich an wie ein Haltungs-Reset und die Arbeit am Computer oder in schlechter Haltung ist erstmal passé. Falls du kein eigenes Büro hast – nimm die Toilette, um ungestört zu sein.

Stress wegdrücken - das geht!

Als zweite Möglichkeit, um Stress zu minimieren stelle ich dir den Akupressurpunkt Dickdarm 4 Punkt vor. Du findest ihn ganz einfach und kannst ihn auch überall anwenden.

Dieser sog. „Quellpunkt“ aus der TCM liegt zwischen Daumen und Zeigefinger auf dem kleinen Muskelbauch.

Spreize dazu Daumen und Zeigefinger auseinander und nimm Daumen und Zeigefinger der anderen Hand, um den Punkt zu drücken. Dieser Druckpunkt wird auch „SOS-Punkt“ genannt, da er bei allen Schmerzzuständen super hilft, emotionale Spannungen reguliert und den Körper in Harmonie bringt. Zudem wird hier auch die Immunabwehr aktiviert.

Hier darfst du gleichmäßig und stark stimulieren!

Ein weiterer Punkt – diesmal zum Klopfen ist die Thymusdrüse, welche als Kind hauptsächlich für die Immunantwort verantwortlich ist und dann sich langsam zurück bildet und dennoch wichtig bleibt.

Probiere es sofort aus: Klopfe mit vier Fingern einer Hand auf den Bereich, wo sich die beiden Schlüsselbeine treffen. Es ist der obere Teil deines Brustbeines. Atme dabei bewusst und tief drei Mal ein und aus.

Jetzt fühlst du dich energetisiert und dein Immunsystem ist ready to go!

Zusammenfassung Tag 4

Bewusstes Atmen bringt nicht nur wertvollen Sauerstoff in deine Mitochondrien, es reduziert inneren chronischen Stress und stärkt damit dein Regenerationssystem (Parasympathikus), so dass die Mitochondrien überhaupt gut arbeiten können, um Energie und wichtige Stoffe zu produzieren, die du brauchst, um dich vital und gesund zu fühlen.

Was auch immer dir heute Stress, Unruhe und Sorge bereitet, klopfe deine Thymusdrüse und du wirst sehen, dass du mit anderen Augen und einer anderen Einstellung auf die „Sache“ blicken kannst.